Bahnhof Karlsfeld heißt wieder Bahnhof Karlsfeld — Bahn tauscht Schilder aus

Vor ein paar Tagen hat die Deutsche Bahn am S‑Bahnhof Karls­feld die irreführen­den Schilder “München-Karls­feld” ent­fer­nt und gegen die ursprüngliche und richtige Beze­ich­nung “Karls­feld” aus­ge­tauscht. „Darüber freuen wir uns eben­so wie alle Karls­felder Bürg­erin­nen und Bürg­er“, erk­lärten Karls­felds Bürg­er­meis­ter Ste­fan Kolbe, sein Stel­lvertreter Ste­fan Han­dl und MdL Bern­hard Sei­de­nath bei der Präsen­ta­tion der neuen Schilder am Bahn­hof Karlsfeld.

Ende let­zten Jahres hat­te die Bahn neue Schilder ange­bracht und so den Bahn­hof der Lin­ie S2 in „München-Karls­feld“ umbe­nan­nt. Dies hat­te die Gemeinde – Bürg­erin­nen, Bürg­er und Gemein­der­atsmit­glieder – so irri­tiert, dass sie sich an Land­tagsab­ge­ord­neten Bern­hard Sei­de­nath wandten. Sei­de­nath set­zte sich daraufhin mit der Bahn in Verbindung, um die ursprüngliche Beschilderung wieder herzustellen. “Die Bahn hat dies glück­licher­weise recht schnell einge­se­hen – und nun wieder geän­dert. Mit der Beschilderung “München-Karls­feld” wurde der Ein­druck erweckt, als sei Karls­feld ein Stadt­teil der Lan­deshaupt­stadt. Das ist nun aber Geschichte“, erk­lärte Sei­de­nath. „Karls­feld ist eine eigen­ständi­ge Gemeinde im Land­kreis Dachau mit inzwis­chen mehr als 22.000 Ein­wohner­in­nen und Ein­wohn­ern”, beton­ten auch die Bürg­er­meis­ter Kolbe und Han­dl und bedauerten, dass die Gemeinde zu kein­er Zeit in den Umbe­nen­nung­sprozess einge­bun­den war. „So hätte sich dieses Missver­ständ­nis im Vor­feld rasch klären lassen.“

In seinem Schreiben an die Bahn erin­nerte Sei­de­nath auch an die geschichtliche Entwick­lung Karls­felds: So seien 1802 ent­lang der Straße von München nach Dachau drei Sied­lun­gen ent­standen, die nach drei Kindern des Kur­fürsten und späteren bay­erischen Königs Max I. Joseph benan­nt wur­den: Lud­wigs­feld, dessen Name auf den ältesten Sohn und späteren König Lud­wig I. zurück­ge­ht; Karls­feld, das nach dem zweitäl­testen Sohn Karl Theodor benan­nt wurde, sowie Augusten­feld, das seinen Namen der ältesten Tochter, Augus­ta, ver­dankt. Lud­wigs­feld ist heute ein Stadt­teil der Lan­deshaupt­stadt München, weshalb hier die Beze­ich­nung „München-Lud­wigs­feld“ vol­lkom­men kor­rekt ist. Der Stadt­teil Augusten­feld gehört heute zu Dachau. „Doch Karls­feld ist eigen­ständig und eben nur Karls­feld. Die kor­rek­te Beze­ich­nung des S‑Bahnhofs kann daher nur „Karls­feld“ heißen“, betonte Sei­de­nath – und wurde vom bay­erischen Bahn-Chef Klaus-Dieter Josel schnell erhört.

Kolbe und Zweit­er Bürg­er­meis­ter Ste­fan Han­dl zeigten sich bei der Vorstel­lung der neuen Schilder erle­ichtert und bedank­ten sich für die tatkräftige Unter­stützung. „Karls­feld ist und bleibt eben Karls­feld. Das kann nun wieder jed­er lesen“, freuten sich Kolbe und Han­dl. „Es heißt ja auch Bay­ern München und nicht Hes­sen München“, schloss Seidenath.

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