106. Plenarsitzung des Bayerischen Landtags am 23.02.2022
Transparenz und effektive Kontrollmechanismen in bayerischen Pflegeeinrichtungen
Transparenz und effektive Kontrollmechanismen in bayerischen Pflegeeinrichtungen
„Gute Nachrichten gab es gestern für die Gemeinde Haimhausen. Beim geplanten Neubau der Hochspannungsleitung zwischen Oberbachern und Ottenhofen ist nur der Süd-Korridor raumverträglich, der Nord-Korridor ist das nicht. Dies wurde in einem Informationsgespräch deutlich, mit dem das Unternehmen „TenneT“ gestern in einer Videoschalte die Abgeordneten der Region über den aktuellen Stand der Hochspannungsleitung informiert hat“, erklärte der Dachauer Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath heute in Dachau und fügte hinzu: „Damit ist nur noch die Variante im Rennen, die auch von der Gemeinde Haimhausen und den dortigen Bürgerinnen und Bürgern deutlich favorisiert wird.“ Nur die Südvariante hat damit die erforderliche landesplanerische Beurteilung erhalten. „Ich halte das für eine sehr erfreuliche Entwicklung“, so der Abgeordnete.
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat im letzten Jahr die Quote für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD-Quote) eingeführt. Sehr gerne möchten wir Sie auf dieses alljährlich stattfindende Angebot aufmerksam machen.
Es handelt sich bei der ÖGD-Quote um eine Vorabquote, bei der bis zu 1 Prozent aller Medizinstudienplätze in Bayern für junge Menschen vorgehalten werden, die ein besonderes Interesse an der amtsärztlichen Tätigkeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) bekunden.
Die Eignung der Bewerberinnen und Bewerber wird durch ein zweistufiges Auswahlverfahren festgestellt, bei dem die Abiturnote als Kriterium keine Rolle spielt.
Die Plätze für das Medizinstudium via ÖGD-Quote werden an allen staatlichen bayerischen Universitäten, welche ein Studium der Humanmedizin anbieten, vorgehalten. Das entsprechende Bewerberportal ist aktuell geöffnet und auf der Seite https://www.oegd-quote.bayern.de zu finden. Eine Bewerbung für das WS 22/23 ist bis zum 28. Februar möglich.
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege bereits seit dem Wintersemester 2020/21 die Landarztquote eingeführt hat. Sehr gerne möchten wir Sie auch auf das nunmehr zum 3. Mal stattfindende Angebot aufmerksam machen.
Landarztquote heißt, dass bis zu 5,8 Prozent aller Medizinstudienplätze in Bayern für Studierende vorgehalten werden, die ein besonderes Interesse an der hausärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum haben. Dafür verpflichten sie sich, später mindestens zehn Jahre lang als Hausärztin oder Hausarzt in einer Region zu arbeiten, die medizinisch unterversorgt oder von Unterversorgung bedroht ist. Mit der Landarztquote bieten wir jungen Menschen ohne Einserabitur die Möglichkeit eines Medizinstudiums. Um ein guter Arzt zu sein, braucht es nicht zwangsläufig ein Einserabitur. Im Berufsleben sind auch Sozialkompetenz und Empathie gefragt.
Das entsprechende Bewerberportal ist aktuell geöffnet und auf der Seite https://www.landarztquote.bayern.de/ zu finden. Eine Bewerbung für das WS 22/23 ist noch bis zum 28. Februar möglich.
Liebe Leserinnen und Leser,
die Corona-Pandemie ist mit der Omikron-Variante in eine neue Phase getreten: Die Rückmeldungen aus Wissenschaft und ärztlicher Praxis zeigen, dass die Omikron-Variante des Coronavirus zwar hochinfektiös ist, jedoch in der weit überwiegenden Zahl der Fälle nicht zu schweren Verläufen führt. Das macht Hoffnung.
Wir unterstützen die Lockerungen und setzen hier mit Augenmaß auf die umsichtige Verzahnung von Freiheit und Vorsicht. So viele Bürgerinnen und Bürger, und vor allem Kinder und Jugendliche, haben in der Pandemie Großartiges geleistet und für die Gesellschaft Rücksicht genommen. Gleichzeitig erlaubt die pandemische Lage aber nun vorsichtige und verantwortungsvolle Lockerungen.
Meine Rede zur diesbezüglichen Regierungserklärung von Staatsminister Klaus Holetschek vom vergangenen Dienstag finden Sie gleich im ersten Artikel “Aus dem Plenum” zum Nachhören.
Den Newsletter des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege möchte ich Ihnen heute ebenfalls ans Herz legen. Es gibt viele interessante und wichtige Initiativen die sich zu lesen lohnen, so z.B. über russischsprachige Fachkräfte, einen neuen Simulationskreissaal, Krebsprävention und ‑forschung, Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit und vieles mehr. Klicken Sie doch mal rein!
Am Ende meines heutigen Newsletters habe ich Ihnen einige Impressionen aus der Bundesversammlung vom vergangenen Wochenende, an der ich teilnehmen durfte, beigefügt.
Was sonst noch in der Fraktion los war und über Termine, die ich darüber hinaus noch wahrgenommen habe, erfahren Sie in meinem heutigen Newsletter.
Ich wünsche Ihnen wieder eine gedeihliche Lektüre — schreiben Sie mir gerne Ihre Meinungen und Anmerkungen!
Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen
Regierungserklärung
„Freiheit und Verantwortung sind die Parameter zur aktuellen Beurteilung der Corona-Pandemie“, so Staatsminister Klaus Holetschek in seiner Regierungserklärung in der Plenarsitzung am 15. Februar. Die Menschen sollen wieder Freiheit erleben in einem verantwortungsvollen Miteinander. Aber es braucht auch weiterhin Instrumente, um auf Veränderungen der Lage schnell reagieren zu können. Der Höhepunkt der Omikronwelle sei erreicht, so Holetschek, im Hinblick auf die Krankenhausbelegung müsse man jedoch vorsichtig bleiben, um eine Überlastung zu vermeiden. Jetzt sei aber die Zeit für mehr Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger gekommen.
Hier geht’s direkt zu den Redebeiträgen:
Staatsminister Klaus Holetschek
Tanja Schorer-Dremel
Dr. Beate Merk
Bernhard Seidenath
Eine Zusammenfassung der Regierungserklärung finden Sie hier
Aktuelle Stunde
In der Aktuellen Stunde mit dem Thema “Nie wieder Krieg in Europa: Schulterschluss der liberalen Demokratien für Frieden, Sicherheit und Wohlstand!” haben unsere Redner deutlich gemacht, dass wir alle miteinander an einer guten Zukunft in Frieden und Freiheit arbeiten müssen. Gerade aufgrund der Herausforderungen, die uns aktuell beschäftigen, ist es wichtig, unsere Grundsätze wie die territoriale Unverletzlichkeit der Grenzen zu betonen, aber gleichzeitig den Gesprächsfaden nicht zu verlieren. “Die Verantwortung für den Frieden in der Welt tragen wir alle gemeinsam. Niemand
hat das Recht, Unfrieden über andere zu bringen; aber jeder hat die Pflicht, sich für
Frieden und Verständigung einzusetzen,” betonte Staatsministerin Melanie Huml als abschließende Rednerin.
Hier geht’s direkt zu den Redebeiträgen:
Alexander König
Dr. Martin Huber
Alex Dorow
Staatsministerin Melanie Huml
Die Landtagsfraktion hatte die Ehre, den Präsidenten der Republik Lettland, Dr. Egils Levits, zu einem Parlamentarischen Frühstück zum Auftakt der Münchner Sicherheitskonferenz zu empfangen. Im Zentrum des freundschaftlichen und intensiven Austauschs stand natürlich die aktuelle Situation in der Ukraine, aber auch das Verhältnis zu Russland insgesamt. Der lettische Präsident gab mit seiner großen politischen Erfahrung Einblicke in das Verhältnis zwischen Europa und Russland. Dabei sei wichtig, das Wertesystem und das Selbstverständnis Russlands in die eigenen Strategie miteinzubeziehen. Er machte deutlich, wie wichtig es ist, dass Europa und die NATO-Partner zusammenstehen und Geschlossenheit zeigen. Alle Gesprächspartner waren sich einig, dass man den Gesprächsfaden mit Moskau nicht abreißen lassen darf. Klar ist: Wir stehen zu unseren baltischen Partnern! Das ist das Fazit nach dem Austausch unserer Europa- und Sicherheitspolitiker heute mit dem lettischen Präsidenten. „Wir stehen zur Sicherheitsgarantie des Westens für das Baltikum“ — sagt unser europapolitischer Sprecher Dr. Martin Huber. „Europa muss außenpolitisch klar Position beziehen und Russland muss jetzt dringend Signale der Deeskalation senden.“
Besuch in Hallbergmoos
Mit der Bayerischen Therapiestrategie werden erfolgversprechende bayerische Therapieansätze gegen COVID-19 mit 58 Millionen Euro vom Freistaat unterstützt und möglichst zur Zulassungsreife gebracht. Gemeinsam mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner habe ich mir als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses zusammen mit Tobias Reiß, parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Fraktion, ein Bild vom Fortschritt der Forschungen beim Biotech-Unternehmen Pieris Pharmaceuticals mit Sitz in Hallbergmoos gemacht, welches vor einigen Monaten einen Förderbescheid von 14,2 Millionen Euro erhalten hatte.
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400.000 Euro für die Xenotransplantation
Die Gesundheitspolitiker der CSU-Landtagsfraktion schieben bei der Xenotransplantation an. Mit 400.000 Euro aus der sogenannten Koalitionsreserve der Regierungsfraktionen von CSU und Freien Wählern unterstützen wir das Forscherteam um den Münchner Herzchirurgen Professor Bruno Reichart und ermöglichen so einen medizinischen Durchbruch für schwerstkranke Patientinnen und Patienten: 2024 sollen am Klinikum Großhadern erstmals Schweine-herzen in acht terminal herzinsuffiziente Patientinnen und Patienten verpflanzt werden. Mit der sogenannten Xenotransplantation können wir den Organmangel bekämpfen und vielen schwerkranken Menschen und ihren Familien Hoffnung geben. Der von mir geleitete Arbeitskreis Gesundheit und Pflege der CSU-Landtagsfraktion hatte in seiner Klausurtagung im September 2021 Professor Reichart und sein Team in Großhadern besucht (siehe Foto) — wir waren sofort begeistert. Wenn sich die Hoffnungen erfüllen, ist dies DER Durchbruch in der Transplantationsmedizin – und eine Erlösung für tausende Familien in Bayern. Die Regierungsfraktionen fördern auch in diesem Haushaltsjahr wieder insgesamt 16 wegweisende Projekte in der Medizin und Gesundheitsforschung. Dies aber ist das bahnbrechendste.
AK Gesundheit und Pflege im Austausch mit Dr. Wolfgang Krombholz
Der Vorsitzende des Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), Dr. Wolfgang Krombholz, hat sich mit dem Arbeitskreis über wichtige Fragen der ambulanten medizinischen Versorgung ausgetauscht. Ein Schwerpunkt des Gesprächs: die medizinischen Versorgungszentren insbesondere in Händen von Investoren. Hierzu hat die CSU-Fraktion bereits ein Antragspaket eingebracht. Auch das Thema Digitalisierung nahm breiten Raum im Austausch ein, ebenso die Frage der durch die KVB betriebenen Praxen zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in unterversorgten Gebieten.
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Austausch mit Staatsminister Piazolo
Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrkräfte müssen wissen, welcher Lernstoff für die Abschlussprüfungen vorzubereiten ist. Dabei muss der Stoff so gewählt werden, dass er auch in Fällen, in denen Quarantäne oder sonstige Einschränkungen mehr als einmal einen regulären Präsenzunterricht unmöglich gemacht haben, in der Prüfungsvorbereitung gut bewältigt werden kann. Dazu haben unsere Bildungspolitiker um unseren Arbeitskreisvorsitzenden Prof. Dr. Gerhard Waschler einen Aktionsplan Schule erarbeitet und im Arbeitskreis Kultusminister Piazolo vorgestellt. „Wir müssen Druck von unseren Schülern nehmen — daher sind wir zuversichtlich, dass der Kultusminister unsere Ideen aufnimmt und zügig umsetzt“, so Waschler.
Den Aktionsplan Schule finden Sie hier
Forschung, Maskenpflicht und Post-Covid
In dieser Woche trafen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe Frauen der CSU-Landtagsfraktion mit Frau Professor Dr. Ulrike Protzer, Leiterin des Instituts für Virologie der Technischen Universität München und bei Helmholtz Munich.Im Zentrum stand die Corona-Pandemie mit Fragen rund um Impfungen, Ausblicke auf die kommenden Monate, die Mutationsfreudigkeit im Vergleich zu den tierischen Coronaviren oder die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. Die Vorsitzende der AG Frauen, Dr. Ute Eiling-Hütig, dankte für den Austausch und kündigte eine Wiederholung an, vor allem im Hinblick von Post- bzw. Long Covid und der Betroffenheit von Frauen.
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Hochwertige Forschungsergebnisse werden erwartet
Mit 800.000 € der Fraktionsreserve der CSU wird bald eine Studie zu ME/CFS mit dem Medikament BC007 an der Augenklinik Erlangen unter der Leitung von Dr. Bettina Hohberger beginnen können. Damit ist eine solide Basis für hochwertige Forschungsergebnisse gelegt. ME/CFS ist die Krankheit, die die Lebensqualität der Betroffenen so sehr einschränkt wie keine andere. Es war mir und dem gesamten Arbeitskreis für Gesundheit und Pflege der CSU-Landtagsfraktion deshalb ein besonderes Anliegen, den Weg für weitere wichtige Forschung ebnen zu können. Daneben setzt sich auch die Initiative https://wir-fordern-forschung.org/ mit einem Spendenaufruf für diese Studie ein. Je mehr Geld in die Studie fließt, desto mehr Ergebnisse können generiert werden. Insbesondere kann dann der Studienzeitraum verlängert werden.
Insgesamt werden in diesem Jahr 1,6 Mio. € aus der Fraktionsreserve in die Forschung an ME/CFS fließen!
Thema der Arbeiten: Folgen von Corona
Im Rahmen der traditionsreichen Tagung “E‑Health & Society”, die die FOM-Hochschule mit Professor Manfred Cassens an der Spitze alljährlich ausrichtet und die sich heuer vor allem mit dem großen Thema der “Folgen von Corona” befasst hat, konnte ich am Mittwoch den ebenso traditionsreichen Aaron-Antonovsky-Preis verleihen: an drei Studierenden-Teams, die ihre Erkenntnisse zum Thema in kurzen Filmen zusammengefasst hatten. Glückwunsch zum
1. Preis an Carina Lasarkewitsch, Nina Staltmeier und Klara Karali! Obendrein gab’s einen Sonderpreis zum Thema Kultur. Das Foto zeigt die Ausgezeichneten mit den Professoren in der FOM-Hochschule.
Herzlichen Glückwunsch an Frank-Walter Steinmeier zur Wiederwahl als Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Von 1.437 abgegebenen Stimmen entfielen auf ihn 1.045. Die nächsten fünf Jahre werden schwierige Jahre werden, in denen der alte und neue Bundespräsident für Stabilität steht. Glück und Gottes Segen für unser Staatsoberhaupt!
Ohne hoffentlich das Wahlgeheimnis zu verletzen — die Wahl ist ja geheim — habe ich meine Stimme dem bisherigen Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier gegeben. Er hat das Amt des Bundespräsidenten überparteilich ausgefüllt und sein Wort an wichtigen und den richtigen Stellen erhoben. Er steht zudem für Stabilität in einer Zeit, in der vieles im Umbruch ist. Gerade in einer Zeit, in der im Osten Europas die Gefahr eines Krieges massiv gestiegen ist, tut es gut, dass uns ein Mann repräsentiert, der sowohl im Bundeskanzleramt als auch im Außenministerium Erfahrungen gesammelt hat. Mir haben deshalb in unserer Fraktionssitzung die klaren Worte des Bundespräsidenten an die Adresse Russlands gut gefallen — solche wären auch von Seiten der Bundesregierung dringlich nötig.