GPA-Botschaft der Woche
Pflegende brauchen selbst mehr Pflege
Die durchschnittliche Verweildauer der Pflegekräfte in ihrem Beruf ist zu kurz. Helfen kann hier eine echte „Pflege der Pflegenden“, also ein einrichtungsspezifisches, betriebliches Gesundheitsmanagement, das eine Supervision schon ab der Ausbildung mit einschließt. Um den Fachkräftemangel im Bereich der Pflege abzumildern, sollten wir uns zunächst um diejenigen kümmern, die im Pflegeberuf stehen. Sie sind schon da, sie können grundsätzlich sofort eingesetzt werden — wenn sie denn nicht krank sind. Und darum geht es: die durchschnittlichen Fehlzeiten aufgrund Arbeitsunfähigkeit (AU) sind in der Pflege höher als im Schnitt der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. In der Altenpflege sogar signifikant höher.
Durch eine Reduzierung der Fehltage im Pflegebereich auf das Niveau der durchschnittlichen AU-Tage aller Berufsgruppen ergibt sich bundesweit ein Präventionspotential in Höhe von 5,8 Mio. Tagen – was mit knapp 16.000 Pflegestellen korrespondieren würde. Und dies alles, ohne zusätzliche Stellen zu schaffen. Knapp 16.000 zusätzliche Pflegekräfte, für die Kolleginnen und Kollegen nicht aus dem Frei oder aus dem Urlaub geholt werden müssen… Das heißt im Umkehrschluss: wir müssen uns verstärkt um die Pflegekräfte kümmern, die da sind, und deren überdurchschnittlich hohen Krankenstand verringern. Wir brauchen daher eine Pflege der aktiv Pflegenden, um sie gesund und arbeitsfähig zu halten. Davon profitieren in der Tat alle.
Der Gesundheits- und Pflegepolitische Arbeitskreis der CSU (GPA) veröffentlicht jeden Donnerstag seine Botschaft der Woche zu aktuellen gesundheits- und pflegepolitischen Themen.