Informationsbesuch in der KZ-Gedenkstätte
Über die neuen Entwicklungen in der KZ-Gedenkstätte informierten sich kürzlich Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler, der Dachauer Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath, Bezirkstagspräsident Josef Mederer und der stellvertretende Landrat Helmut Zech bei einem Besuch in der Gedenkstätte. Gedenkstättenleiterin Dr. Gabriele Hammermann und Karl Freller, I. Vizepräsident des Bayerischen Landtags und Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, erläuterten den Besuchern die geplante Einbeziehung weiterer historischer Gebäude in die Gedenkstätte, darunter die ehemalige Kommandantur und eine Trafo-Station, mit der der Zaun um das Konzentrationslager unter Strom gesetzt wurde. Auch über die Pläne für die Neugestaltung der Häftlingsbaracken wurden die Besucher von Hammermann und Freller in Kenntnis gesetzt. Katrin Staffler: „Wir müssen das Gedenken an die hier geschehenen Gräueltaten wach halten. Was hier passiert ist, darf sich nie und nirgendwo wiederholen!“ Dies unterstrich auch Bernhard Seidenath und stellte die europäische Dimension der KZ-Gedenkstätte Dachau in den Vordergrund: „An diesem Opferort haben Menschen aus ganz Europa gelitten. Von Dachau aus wurde das mörderische System der Konzentrationslager in weiten Teilen Europas aufgezogen. Finanziell sollten sich deshalb sowohl der Bund als auch Europa beim Erhalt dieses mahnenden Gedenkens engagieren.“
Seidenath freute sich zudem, dass es mit dem Freistaat zu einer Einigung über die Einbeziehung der direkt anliegenden Gebäudlichkeiten gekommen ist, etwa derjenigen, die bisher von der Bereitschaftspolizei als Werkstätten genutzt werden. Josef Mederer erinnerte in diesem Zusammenhang an das Zitat von Max Mannheimer: „Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschehen ist – sehr wohl aber dafür, dass es nicht wieder geschieht!“ Helmut Zech betonte, dass sich der Landkreis Dachau seiner großen geschichtlichen Verantwortung bewusst ist: „Rund eine Million Menschen besuchen jedes Jahr die KZ-Gedenkstätte. Gerade die Jugend, die Schülerinnen und Schüler, sollen hier begreifen, zu welch unvorstellbaren Auswüchsen Rassismus und Antisemitismus geführt haben.“ Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die Landkreis-Partnerschaft zwischen Dachau und dem polnischen Oswiecim/Auschwitz. Direktor Karl Freller bedankte sich für das Interesse der Mandatsträger: „Bei diesem elementaren Thema sollten alle Ebenen Hand in Hand arbeiten. Ihr heutiger Besuch belegt, dass dies im Landkreis Dachau geschieht. Dafür bin ich dankbar.“