Bachelorarbeit bringt Licht in die Rolle des BRK Dachau während der NS-Gewaltherrschaft
Tizian Bartling hat neun Monate lang akribisch recherchiert
Mit einer Bachelorarbeit im Fach Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist es Tizian Bartling, seines Zeichens ehrenamtlicher Helfer in der BRK-Bereitschaft Dachau und Leiter der Arbeitsgruppe Historisches Erbe des BRK Dachau, gelungen, die Lücke in der Geschichtsüberlieferung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Stadt Dachau während der dunkelsten Zeit unseres Landes zwischen 1933 und 1945 zu füllen. Die Quellenlage war hier schwierig. Fündig wurde Bartling unter anderem im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, im Archiv des Regierungsbezirks Oberbayern und im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde. Durch Verflechtungen mit NS-Verbänden hat das Rote Kreuz in dieser Zeit gegen zumindest zwei seiner sieben Grundsätze verstoßen, nämlich gegen die der Unparteilichkeit und der Neutralität verstoßen hat. Zudem war es an Maßnahmen im Durchgangslager für Zwangsarbeiter aus der Ukraine und Galizien, das sich in Dachau an der Kufsteiner Straße, etwa dort befand, wo heute der Skaterpark der Stadt Dachau liegt. Dort waren Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes 1942 unter anderem bei „Entlausungsmaßnahmen“ sowie zur medizinischen Versorgung eingesetzt. Das Rote Kreuz will sich dieser seiner Verantwortung stellen und seine Beteiligung an diesem Ort künftig sichtbar machen.
Das Foto zeigt — von rechts – Albert Knoll von der KZ-Gedenkstätte Dachau, OB Florian Hartmann, Angelika Gumowski, BRK-Kreisgeschäftsführer Dennis Behrendt, Landrat Stefan Löwl, Tizian Bartling und mich.