GPA-Botschaft der Woche
Die Knappheit von Medikamenten ist tagtäglich spür- und erlebbar. Dies geht den Apothekerinnen und Apothekern in unserem Land so, die sich aufopferungsvoll für die Versorgung mit Arzneimitteln engagieren – von Herzen Danke hierfür! -, dies geht aber auch den betroffenen Patientinnen und Patienten so, für die Lieferengpässe zu bedrohlichen Situationen führen können.
Der Freistaat Bayern tut – etwa mit der von Gesundheitsminister Klaus Holetschek eingerichteten Task Force — alles für eine sichere Versorgung. Mehr und mehr zeigt sich allerdings, dass wir an Grenzen stoßen, wenn globale Lieferketten gestört sind – sei es durch kriegerische Ereignisse wie den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, sei es durch Unfälle wie die Havarie im Suez-Kanal. Lebenswichtige Arzneimittel und deren Wirkstoffe müssen deshalb in einem für die Versorgung der europäischen Bevölkerung ausreichenden Maße wieder in der Europäischen Union selbst produziert werden. Hier geht es um Sicherheit: um Äußere Sicherheit (als Minderung eines Bedrohungs- oder Erpressungspotentials) ebenso wie um Patientensicherheit. Ein gutes Beispiel sind Antibiotika, die seit 2016 in Deutschland nicht mehr hergestellt werden. 90 Prozent der weltweiten Wirkstoff-Produktion erfolgt in Indien und China. Hier müssen wir umsteuern, was nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen ist. Aber je früher wir damit beginnen, desto schneller sind wir gegen gefährliche Situationen gewappnet.