Individualisierte Behandlung
Geschlechtersensible Medizin
Quo vadis Medizin? Mit der personalisierten Medizin, im speziellen im Bereich der Krebsmedizin, hat sich der Arbeitskreis für Gesundheit und Pflege im Rahmen seiner Klausurtagung auseinandergesetzt und sich dabei auf Initiative von Staatsminsiterin a.D. Dr. Beate Merk mit Prof. Dr. Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik und Poliklinik der Technischen Universität München, ausgetauscht. Zwar habe Bayern mit der Gründung des Bayerischen Krebsforschungszentrums in der Forschung einen wichtigen Impuls gesetzt, allerdings müsse auch ein Versorgungskonzept folgen, um die Erkenntnisse auch den Patientinnen und Patienten zu Gute kommen zu lassen, so Kiechle.
Wünschenswert wäre ein Rahmenvertrag zwischen Krankenkassen und Universitätsklinika, der auch die Vergütung regelt. Der AK Gesundheit und Pflege signalisierte seine Unterstützung: „Es profitieren die Menschen, wenn die maßgeschneiderte Therapie von Beginn an zum Einsatz kommt – und nicht zunächst andere Verfahren ausprobiert werden müssen“, so stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Tanja Schorer-Dremel.
Diskutiert wurde auch die Impfbereitschaft, insbesondere gegen Humane Papillomviren (HPV), die ursächlich für u.a. Gebärmutterhalskrebs, aber auch an After oder Penis und in Mund und Rachen sind. „Wir brauchen hier mehr Informationen für die Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern“, so Kiechle.
Bernhard Seidenath, Vorsitzender des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege, schlug vor, dies verstärkt in der Impfberatung in den U- und J‑Untersuchungen zu verankern und die Information darüber aber auch über die Schulen zu kommunizieren. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen HPV seit 2007 für Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren und seit Juni 2018 auch für Jungen in diesem Alter.