Klares Bekenntnis zum Ausbau der Wärmeerzeugung aus Erneuerbaren Energien am Stammtisch des Kompetenzteams Energie der CSU Dachau
Bei der Infoveranstaltung „Nahwärmenetze – Aktive Energiewende in der Region“, veranstaltet vom Kompetenzteam Energie der CSU Dachau am 28.03.2018, ging es dieses Mal vornehmlich um Nahwärmenetze und die Erzeugung von Wärme aus regenerativen Quellen.
Der Organisator des Abends und Leiter des Kompetenzteams Energie Thomas Böswirth ist als selbstständiger Ingenieur genau in diesem Bereich beruflich aktiv. Aus diesem Grund ist es ihm sehr wichtig dieser Thematik mehr politisches Gehör zu verschaffen: „Soll die Energiewende gelingen, dann ist insbesondere im Bereich Wärmeerzeugung politisch einzulenken, da der Anteil erneuerbarer Energien am Wärmeverbrauch in den letzten 7 Jahren gerade mal um 1% auf bescheidene 13% gesteigert werden konnte.“ Über einen Antrag an den Landtag will er darauf aufmerksam machen und Fördermaßnahmen erhöhen für den Ausbau von Wärmenetzen und erneuerbar erzeugter Wärme.
Als Landtagsabgeordneter hat Bernhard Seidenath dazu die aktuellen politischen Rahmenbedingungen, Ziele und Fördermöglichkeiten dargestellt. „Der Wärmesektor verbraucht rund 40% des Gesamtenergiebedarfs und soll bis 2050 um mindestens 80% im Vergleich zu 1990 gesenkt werden.“
Als Veranstaltungsort wurde der Gasthof Groß in Bergkirchen nicht zufällig gewählt. Die Gemeinde Bergkirchen mit dem anwesenden Bürgermeister Simon Landmann betreibt mit seinem Kommunalunternehmen EWG unter Leitung von Siegfried Ketterl als Vorzeigeobjekt das größte Wärmenetz im Landkreis Dachau. Gespeist wird das Netz durch die Abwärme der nahe gelegenen Müllverbrennungsanlage in Geiselbullach sowie durch zwei Biogasanlagen, wie der Projektingenieur Uli Riegel und der Vorstand der GfA Dr. Thomas König in einer Präsentation darstellten. Dadurch werden annähernd klimaneutral ca. 6,5 Mio. Liter Heizöl ersetzt. „Auch künftig steht noch ausreichend Wärme für die geplanten Erweiterungen zur Verfügung“. Auch auf den Quecksilbervorfall vom 14.3.2018 wurde eingegangen, welcher mittlerweile behoben ist und keine größeren Schäden verursacht hat.
Als weiteres Positivbeispiel stellte der Landwirt und Unternehmer Josef Götz seine Biogasanlage in Ried mit angeschlossenen Wärmenetzen in Markt Indersdorf vor. So wird in seiner Anlage aus Gülle, Mais und neuerdings aus der Pflanze Durchwachsene Silphie zunächst Biogas und daraus über motorische Blockheizkraftwerke bedarfsgerecht Strom und Wärme erzeugt. Da die eigentliche Erzeugungsanlage in Ried für eine Wärmeleitung zu weit von den Kunden in Markt Indersdorf entfernt ist wurde stattdessen eine Gasleitung ins Gewerbegebiet und zur Schule zu sogenannten Satelliten-BHKWs verlegt. Von diesen wird umweltfreundliche Wärme rund um die Uhr über Nahwärmenetze zu den Kunden geliefert. Der Referent belegt, dass er mit seinem Betrieb „rund 6% des Wärmebedarfs der Gemeinde Indersdorf bereitstellt bzw. 630.000 Liter Heizöl substituiert.“
Nach den Vorträgen wurde noch eifrig diskutiert bis hin zu hochkomplexen Fragestellungen der aktuellen Energiepolitik. Mit rund 20 Besuchern war die Veranstaltung eher dünn besucht, dafür mit hochkarätigen Referenten und einem sehr interessierten Fachpublikum, welche sich mit einem Megathema unserer Zeit beschäftigt haben.