Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel
Community Health Nursing
In Lindenberg soll eine erweiterte Form von Community Health Nursing (CHN) von Seiten der Schwesternschaft München etabliert werden. Als Lotsen nehmen – auf Masterniveau ausgebildete — Community Health Nurses den Erstkontakt mit den Patienten auf und führen die Bedarfsermittlung mittels Anamnese, Assessments und Risikoerhebung durch. Bei Entlassung aus dem Krankenhaus treffen die CHN Vorbereitungen für einen reibungslosen Übergang in die häusliche Versorgung. Bei zunehmender Pflegedürftigkeit leiten die CHN alle Schritte zur Unterstützung Zuhause ein. Die CHN machen Hausbesuche, aber übernehmen nicht die pflegerische Versorgung vor Ort. Dazu wird ihnen ein Elektrofahrzeug sowie ein Elektrofahrrad zur Verfügung gestellt. Auch eine Evaluation Community Health Nursing in Lindenberg durch die Technische Hochschule Deggendorf zum Thema Bedarf, Wirksamkeit (Versorgungskontinuität, Arztkonsultationen, Gesundheitszustand) und sozialraumorientierte Einordnung des Konzepts ist vorgesehen.
Fördersumme: 400.000 Euro
Junge Menschen für die Pflege
Die Evangelische Jugendsozialarbeit vertritt als Fachverband den Bereich Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit. Es gilt, pflegeaffine junge Menschen, die eine erhöhte Unterstützung brauchen, diesen so wichtigen Ausbildungsbereich der Pflege zu erschließen – durch mehr Unterstützung in der Fachtheorie, Fachpraxis und persönlichen Alltagsfragen. Dies soll in einem Modellprojekt passieren – über drei Jahre, an drei verschiedenen Standorten mit drei Trägern.
Fördersumme: 300.000 Euro
Mehr Notfallsanitäter
Die Notfallversorgung muss auch künftig gesichert sein. Dazu bedarf es mehr Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter. Es ist ein wichtiges Signal, dass von den Sozialversicherungspartnern die Ausbildungszahlen von 245 auf insgesamt 375 erhöht wurden, um die notfallmedizinische Versorgungssicherheit der bayerischen Bevölkerung auch weiterhin zu gewährleisten. Die aktuelle Situation belegt einen weiteren Bedarf. Hierfür sollen durch unsere Förderung aus den Fraktionsinitiativen weitere 25 Ausbildungsstellen geschaffen werden, insgesamt also 400 Ausbildungsplätze in diesem Bereich.
Fördersumme: 2 Millionen Euro
Medizinische Fachangestellte
Auch im Bereich der medizinischen und zahnmedizinischen Fachangestellten (MFA/ZFA) manifestiert sich ein Fachkräftemangel, der sich mittlerweile negativ auf die Patientenversorgung auswirkt. Ein Hebel zur Gegensteuerung kann eine modifizierte, modernisierte und somit attraktivere Ausbildung sein. Deshalb bedarf es eines Modellprojekts im Vorfeld einer Reform der Ausbildung der MFA mit dem Ziel, bessere strukturelle Arbeitsbedingungen zu schaffen. Das Modellprojekt sollte neue medizinische Entwicklungen und die Digitalisierung im Gesundheitsbereich aufgreifen. Gemeinsam mit Anbietern von Praxissoftware soll in Realität erarbeitet werden, wie insbesondere die Themen E‑Rezept, Datenschutz und die Dokumentation von Befunden besser digital verwaltet werden können. Die Ergebnisse des Modellprojekts sollen in die Reformierung der Ausbildung der MFA auf Bundesebene einfließen
Fördersumme: 50.000 Euro