
Foto: CSU-Fraktion
Mit Fraktionsinitiativen in Höhe von 90 Millionen Euro runden die Landtagsfraktionen von CSU und Freien Wählern den Nachtragshaushalt 2025 ab. Auch für die Bereiche Gesundheit, Pflege und Prävention wurden Akzente gesetzt. Neue Wege geht der Freistaat Bayern bei der Anwerbung von Landärzten: Die Fraktionen starten ein Stipendienprogramm für Medizinstudenten, die im EU-Ausland studieren. Als Gegenleistung verpflichten sich die jungen Menschen, nach Abschluss des Studiums mindestens fünf Jahre als Landarzt in Bayern zu arbeiten. Dafür stehen 2,4 Millionen Euro bereit.
Weitere Projekte sind:
• Das Thema „Junge Mädchen und Drogenkonsum“ gewinnt zunehmend an Bedeutung. Das sog. Nürnberger Drogenhilfemodell hat mit Mitteln des Freistaats Bayern eine „Mädchenberatung“ gestartet, die weiter unterstützt werden soll, um verschiedenste Veranstaltungen in diesem Bereich durchzuführen.
• Die Kinderhospizarbeit ist für die betroffenen Familien eine wertvolle Unterstützung in einer schweren Zeit. Der Bunte Kreis plant ein teilstationäres Hospiz mit acht Versorgungsplätzen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Stadtbergen. Zusammen mit mehreren Partnern will der Hospizverein im Pfaffenwinkel in Polling das bestehende Hospiz von zehn auf 14 Betten erweitern. Das Forschungsprojekt Haus Anna will die Versorgung der betroffenen Familien wissenschaftlich evaluiert verbessern.
• Der Landtag hat mit einem Beschluss kürzlich das Ziel bekräftigt, Hepatitis in Bayern bis 2030 zu eliminieren. Hepatitis B kann dabei durch Impfungen effektiv bekämpft werden, Hepatitis C durch eine medikamtentöse Therapie. Wichtig ist, die Informationsaktivitäten insbesondere im Bereich der Impfungen gegen Hepatitis B sowie der Testmöglichkeiten weiter zu steigern. Hierzu sollte ein Projekt in Unterfranken aufgesetzt werden.
• Zum Abbau von bürokratischen Anforderungen in der stationären Pflege sollen Möglichkeiten einer engeren Verzahnung der Prüfinstitutionen im Rahmen von Modellprojekten bestimmt und dieser Prozess begleitet werden. Gerade ambulante Pflegeeinrichtungen sind in der Praxis mit enormen bürokratischen Anforderungen belastet.
• Die virtuelle Kinderklinik ist ein Leuchtturmprojekt für die kindermedizinische Versorgung. Sie ist ein sehr gutes Beispiel dafür, welche Chancen die Digitalisierung im Gesundheitsbereich eröffnen kann. Ziel des Projektes ist es, die Kinderkrankenhäuser miteinander zu vernetzen, damit die Behandlungskapazitäten besser abgestimmt werden können.
• Unter frontotemporaler Demenz versteht man eine seltene Demenz-Form. Die Betroffenen sind meist jünger als Patienten mit Alzheimer. Mit dem Geld soll die Aufbauarbeit des Vereins „Deutsche Gesellschaft für Frontotemporale Degeneration e.V.“, aber auch das Vereinsziel, Menschen mit frontotemporaler Demenz (FTD) und ihren Angehörigen mehr Sichtbarkeit und umfassendere Unterstützung zu bieten, unterstützt werden.
• Eine „Magnetresonanzgesteuerte Fokussierte Ultraschalltherapie“ gibt Parkinson-Patienten Hoffnung: der Eingriff kann das Zittern, das die Lebensqualität so sehr beeinträchtigt, deutlich lindern oder gar ganz ausschalten. Derartige Eingriffe sind deutschlandweit aktuell nur in Kiel und Bonn möglich, in Kürze auch in Kassel. Ziel ist, dass diese Therapie künftig auch in Bayern durchgeführt werden kann – als möglicher Standort kommt Dachau in Betracht.
• Im Landkreis Dillingen soll eine Tagespflege-Einrichtung mit 15 Plätzen kombiniert mit einer Begegnungsstätte und Geschäftsstelle durch die Ökumenische Sozialstation e.V. errichtet werden: eine Tagespflege mit Schwerpunkt für an Demenz erkrankte Gäste und einer Begegnungsstätte im Erdgeschoss sowie Räumen für die Geschäftsstelle im Obergeschoss.
• Mit der Akademie Barbara Stamm entsteht in der ehemaligen Klosteranlage Maria Bildhausen in Unterfranken ein neues Zentrum als Kraftort und Wissensdrehscheibe für hochbelastete Beschäftigte, pflegende Angehörige und ehrenamtlich Tätige in der Pflege und Sozialberufen. Die Planungen hierfür sollen auch finanziell unterstützt werden.
• Der gemeinnützige Verein „Hilfreiche Medizin für alle“ mit Sitz in Bad Grönenbach (Vorsitzender Josef Epp) hat das Ziel, in der ganzen Region — vom Unterallgäu bis ins nahe Baden-Württemberg — chronisch erkrankten Menschen (u.a. Asthma, Allergien, Long-Covid) den Zugang zu Therapien der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zu vermitteln und zu ermöglichen — beispielsweise in Kooperation mit der iTCM-Klinik Illertal in Illertissen. Unterstützung sollen insbesondere Betroffene erhalten, die sich eine Behandlung nicht leisten könnten.
• Post Vac- oder Post Covid-Patienten leiden häufig unter Fatigue, Entzündungen und gastrointestinalen Beschwerden, die durch gezielte Ernährungsinterventionen positiv beeinflusst werden können. Das Projekt verfolgt das Ziel, Ernährung als zentralen Bestandteil in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit post-infektiösen Syndromen und einem Fokus auf PostVAC- und PostCOVID-Syndromen zu etablieren wie personalisierte Ernährungsberatung, Workshops oder Schulungsprogramme, die wissenschaftlich fundierte Ansätze mit den spezifischen Bedürfnissen der Betroffenen verbinden. Ziel ist es, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern und nachhaltige Präventions- und Therapieansätze zu schaffen.
• Gemeinsam mit der GesundheitsregionPlus Neu-Ulm und der TUM School of Medicine and Health soll ein regionales Interventionskonzept zur Stärkung der Gesundheitskompetenz im Setting Kita erarbeitet und getestet werden. Dieses regionale Interventionskonzept kann dann Blaupause für die Arbeit in anderen Gesundheitsregionen werden.
• Die Versorgungsplattform Kronach bietet eine Kombination aus einer landkreisweiten Koordinationslösung (zentraler Ansatz) über eine „Versorgungs-Leitstelle“, die verknüpft ist mit dezentralen „Pflegelotsen“ zur direkten Steuerung von Kapazitätsanfragen sowie Selbstorganisation und digitale Hilfesysteme. Die dezentralen Pflegelotsen sind beispielsweise zuständig für die lokale Steuerung des Pflegebedarfs bzw. von Kapazitätsanfragen, zudem sind sie persönliche, lokale Ansprechpartner für Bürger und die direkte Verknüpfung mit der zentralen Versorgungs-Leitstelle.
Details und Stimmen zu den Fraktionsinitiativen