Organspende schenkt Leben – vielleicht einmal Ihr eigenes!
Am Samstag ist Tag der Organspende
In Deutschland sterben Tag für Tag fünf Menschen, denen eine Organübertragung das Leben gerettet hätte. Allein in Bayern warten aktuell mehr als 1.000 Patientinnen und Patienten sehnlich auf die Transplantation einer Spenderniere. Das Schicksal der Betroffenen und ihrer Familien steht am „Tag der Organspende“ im Mittelpunkt, der stets am ersten Samstag im Juni begangen wird.
Bernhard Seidenath, Dachauer Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Gesundheitsausschusses des Bayerischen Landtags, erläutert dazu: „Die Medizin von heute ist in der Lage, durch die Transplantation von Organen das Leben eines Menschen zu retten oder deutlich zu verlängern. Für viele ist die Übertragung eines Spenderorgans die einzige Möglichkeit, in ein Leben in weitestgehender Normalität zurückzukehren. In Deutschland besteht aber ein erheblicher Organmangel. Es werden weit weniger Organe je eine Million Einwohner transplantiert als in den meisten unserer Nachbarländer. Der ‚Tod auf der Warteliste‘ ist für viele Patienten deshalb leider traurige Realität.“
Nach Seidenaths Angaben wurden im vergangenen Jahr 2020 in Deutschland von 913 Spendern 2.941 Organe gespendet, was einen leichten Rückgang im Vergleich zum Jahr 2019 bedeutet. Die Wartezeit auf eine Nierentransplantation beträgt in Deutschland rund sechs Jahre. „Hoffnung gibt es für die Betroffenen, wenn sich möglichst jeder zu Lebzeiten Gedanken über seine eigene Bereitschaft zur Organspende macht – und diese möglichst in einem Organspendeausweis dokumentiert. Dort kann sowohl eine Zustimmung als auch eine Ablehnung oder eine Beschränkung der Spende auf einzelne Organe festgehalten werden. Ganz neu ist ein Lehrbuch, das die Schülerinnen und Schüler in Bayern über dieses so wichtige, ja für viele (über)lebenswichtige Thema aufklären und sensibilisieren soll. Dieses Buch wurde vom ‚Bündnis für Organspende‘ begleitet, das ich vor neun Jahren initiiert hatte“, so Seidenath. Insbesondere in den Fächern Religion, Ethik und Biologie werde über das Thema Organspende gesprochen.
Organspendeausweise gibt es zum Download im Internet oder kostenlos bei den Krankenkassen und Gesundheitsämtern, zudem in den meisten Apotheken und Arztpraxen. Seidenaths Appell zum Tag der Organspende lautet deshalb: „Machen Sie bitte mit! Denn Organspende schenkt Leben – vielleicht einmal Ihr eigenes!“
Das Foto zeigt Bernhard Seidenath mit seinen Organspendeausweisen.