Staatshaushalt 2025 – Regierungsfraktionen präsentieren Finanzspritzen für regionale Projekte im Landkreis Dachau
Heimatlandkreis profitiert 2025 vom Engagement der CSU und der FREIEN WÄHLER
Waren es in den letzten beiden Jahren die Ausstattung des Gründwerks in Dachau, die Förderung der Gedenk- und Erinnerungsarbeit an der KZ-Gedenkstätte Dachau oder die Sicherung des Bahnübergangs in Ried/Markt Indersdorf mit einer Schranke, die Unterstützung der „Genossenschaft zur Stärkung der gesundheitlichen Versorgung im Landkreis Dachau“ und weiterer Gesundheitsprojekte, die letale Vergrämung von Saatkrähen, ein Zuschuss für die neue Orgel in St. Peter und Paul in Tandern oder die Förderung des Konsums von nachhaltig und klimaschonend produzierten Lebensmitteln, so werden auch heuer wichtige Projekte aus dem Landkreis Dachau von einer speziellen Förderung durch die beiden bayerischen Regierungsfraktionen profitieren.
Auf Initiative der Landtagsfraktionen von CSU und FREIEN WÄHLERN fließen aus dem Staatshaushalt 2025 insgesamt 90 Millionen Euro, vor allem in die Bereiche Gesundheit und Pflege, Ländlicher Raum, Wissenschaft und Forschung, Sicherheit sowie Kunst und Kultur.
Ziel der so genannten Fraktionsinitiativen ist es, bayernweite Akzente zu setzen und wichtige örtliche Anliegen in den Fokus zu rücken. Das politische Engagement der beiden Abgeordneten, Bernhard Seidenath, CSU, und Johann Groß, FREIE WÄHLER, war auch in diesem Jahr erfolgreich. Die nachfolgenden Projekte werden in diesem Jahr finanziell unterstützt und abgesichert:
Für das Gedenken in Sulzemoos an Dr. Früchte als „Gerechter unter den Völkern“ sind 30.000 Euro vorgesehen. „Der Arzt Dr. Hans-Georg Früchte wurde als „Gerechter unter den Völkern“ in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem aufgenommen. Nur gut 600 Deutsche wurden überhaupt aufgenommen. Die Gemeinde Sulzemoos will zum Gedenken an Herrn Dr. Früchte deshalb ein Denkmal errichten – mit einer Ausstrahlung auf ganz Bayern und darüber hinaus“, erläuterte Seidenath.
Ebenfalls 30.000 Euro sollen aufgewendet werden, um an das während der NS-Schreckensherrschaft in der Nähe der Kufsteiner Straße in Dachau bestehende Durchgangslager (DuLag) zu erinnern. Nach Seidenaths Worten möchte die Kreisheimatpflege des Landkreises Dachau zusammen mit weiteren Partnern auf einem Gedenkweg fünf Stelen mit Erläuterungen anlegen.
In die Revision und Aufbereitung der kulturhistorischen Sammlungen des Bezirksmuseums Dachau, die im Hinblick auf die Planungen für das Museumsforum Dachau vorgenommen werden, werden 70.000 Euro fließen. „Die Sammlungen des Bezirksmuseums Dachau umfassen ca. 10.000 Objekte. Der überwiegende Teil entstammt der engagierten Sammlungstätigkeit des Museumsvereins Dachau e.V., der nach seiner Gründung 1903 und vor allem seit den 1970er Jahren die Sammlung aufgebaut hat (ca. 80% der gesamten Sammlung des Bezirksmuseums). Der größere Teil dieser Sammlung ist nicht digital erfasst, sondern nur durch Objektdatenblätter dokumentiert. Eine dringende Retrodigitalisierung und damit einhergehende Nachdokumentation sowie Beforschung der Sammlung inkl. konservatorischer Maßnahmen konnten in der Vergangenheit aufgrund fehlender bzw. nicht ausreichender personeller und finanzieller Mittel des Zweckverbands nur sehr eingeschränkt durchgeführt werden. Das soll sich nun ändern“, gab Seidenath bekannt.
In drei außergewöhnliche Objekte im Landkreis fließen jeweils 115.000 Euro, um sie für die Zukunft fit zu machen bzw. überhaupt wieder nutzen zu können.
„Das eine ist das Augustiner-Chorherren-Museum in Markt Indersdorf, das an einigen Stellen baulich renoviert und auf Digitalisierung umgestellt werden soll.
Das zweite ist die Hofmarkkirche Schönbrunn, die inzwischen von außen saniert wurde. Um sie wieder nutzen zu können, bedarf es auch einer Innensanierung, für die der Förderverein einen Eigenanteil von 500.000 Euro aufbringen muss. Die staatliche Förderung schafft hier einen soliden Grundstock.
Das dritte ist die Frauenkirche in Kollbach/Gemeinde Petershausen, die zwar als Kirche geweiht ist, aber im Eigentum und in der Baulast der Gemeinde Petershausen liegt. Die Kirche ist denkmalgeschützt und ca. 800 Jahre alt. Der Verfall des Gebäudes wurde in den letzten Jahren gestoppt, indem Dach, Fundament und Außenfassade saniert wurden. Dafür wurden von der Gemeinde bereits ca. 300.000 Euro aufgewendet. Für die Innensanierung müssen nun nochmal 100.000 Euro aufgewendet werden, die nun über den Staatshaushalt bereitgestellt werden“, erläuterte Seidenath.
Eine halbe Million Euro wird schließlich in die Vorbereitung einer neuartigen Behandlungsmethode für Parkinson-Patienten am Amper-Klinikum Dachau fließen. „Eine „Magnetresonanzgesteuerte Fokussierte Ultraschalltherapie“ gibt Parkinson-Patienten Hoffnung: der Eingriff kann das Zittern, das die Lebensqualität so sehr beeinträchtigt deutlich lindern oder gar ganz ausschalten. Derartige Eingriffe sind deutschlandweit aktuell nur in Kiel und Bonn möglich, in Kürze auch in Kassel. Ziel ist, dass diese Therapie künftig auch in Bayern durchgeführt werden kann – als Standort ist das Helios-Amper-Klinikum in Dachau vorgesehen. Mit den eingestellten 500.000 Euro sollen in einem ersten Schritt die Grundlagen für die Etablierung dieser neuartigen Therapiemethode geschaffen und der bestehende Magnetresonanztomograph aufgerüstet werden“, gab Seidenath bekannt.
Das Schülerforschungszentrum MINT-Campus in Dachau wird mit 130.000 Euro aus dem Staatshaushalt 2025 bedacht. „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – das sind die Themen im MINT-Campus Dachau. Hier können sich Kinder und Jugendliche zwanglos ausprobieren, tüfteln und ihre Talente entdecken. Durch das aktive Mitmachen wird das Interesse geweckt und die Freude an den Themen gesteigert. Das ist wichtig, denn die MINT-Förderung ist der Schlüssel zu Innovation und Wachstum und eine gezielte Investition in die Fachkräfte von morgen “, informierte Johann Groß.
75.000 Euro fließen in den Tourismus, nämlich in das Jubiläumsjahr des Räuber-Kneißl-Radwanderwegs“. „Mir ist es sehr wichtig, dass touristische Angebote in unserem Landkreis gezielt gefördert werden. Der Räuber-Kneißl-Radwanderweg ist eine Initiative der WestAllianz München, einem interkommunalen Gemeindeverbund. In vier Etappen führt er Radfahrer durch den Landkreis Dachau und den Landkreis Fürstenfeldbruck. Er verbindet bereits erfolgreich Naherholung und Tourismus mit der Lebensgeschichte von Mathias Kneißl, einem nicht unumstrittenen bayerischen Rebellen. Auch überregional ist der Räuber-Kneißl-Radwanderweg bereits bekannt und beliebt. Anlässlich des 150. Geburtstags des Namensgebers Mathias Kneißl und des 5‑jährigen Jubiläums des Radwanderwegs starten viele Aktionen in den Mitgliedsgemeinden der WestAllianz. Als tourismuspolitischer Sprecher freue ich mich, dass wir nun die geplanten Aktivitäten und die Öffentlichkeitsarbeit für das große Räuber-Kneißl-Jubiläumsjahr gezielt unterstützen“, erläutert Groß.
Nach Seidenaths und Groß´ Worten dürfen sich insgesamt 400 Projekte in ganz Bayern über Zuschüsse freuen. „Ob die Ausweitung der Videoüberwachung im öffentlichen Raum, mehr Geld für sonderpädagogische Angebote oder unsere Unterstützung der Bahnhofsmissionen: Als Regierungsfraktion wissen wir, wo den Menschen in Bayern der Schuh drückt und wo wir mit zusätzlichen Mitteln bestehendes Engagement ‚pushen‘ können“, betonten Bernhard Seidenath und Johann Groß und fügten hinzu: „Rund zwei Drittel unserer Fraktionsinitiativen gehen in den ländlichen Raum. Damit unterstützen wir besonders Projekte, die unmittelbar vor Ort wirken. Oft sind es gerade kleinere Initiativen in den Kommunen, bei denen der Staat mit vergleichsweise wenig Geld neue Kräfte für das Gemeinwohl entfesseln kann. Deshalb nutzen wir unsere Fraktionsinitiativen ganz gezielt, um die oftmals ehrenamtliche Arbeit in lokalen Projekten wertzuschätzen. Wenn wir Bayerns Spitzenposition halten möchten, brauchen wir den Einsatz der Menschen für unsere Gemeinschaft.“
Die Fraktionsinitiativen werden ab heute im Haushaltsausschuss beraten und sollen am 9. April 2025 mit dem Nachtragshaushalt 2025 vom Landtag beschlossen werden.